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1. Theil 1 - S. 196

1827 - Leipzig : Fleischer
1% forgen. Sajt* flatte ct' bereits felbft ein $eet angemorben. J>a cntbecfte der tätige Confuí die ganje Ssecfcbmörung, oerfammelte gefeßminb den (Senat, und hielt, ba er hier and) den gatiíina er? bliefte, beu unoerfchamt genug gemefen trat’ ju fommen, eine bei* feurigften Dieben gegen biefen Säenfc&en, bet* aud) nod) benfelbett Slbenb 9vom oerließ, ttnb ¡u feiner 33anbe ging, die ron dem£eere angegriffen und gefdffagen mürbe, Satiftna fanb im Treffen fei# nen Job. * J)ie (£ntbecfung biefer 33erfd)mbrung ermarb dem Si# cero großen Srußm, und er fagte nachmals oft, bas fep fein giuef# lid)fter Jag gemefen, aiê ißn bas Ssolf ¿um J)anfe für die 2ket# tung der (Statt mit gaefeimuftt nad) |>aufe begleitet, und einen 33ater bes §8aterlanbes genannt f>âtte- @r flatte aud) Urfache, ftd) beffen ju freuen. J)amals af>nte er nicht, daß er nod) eins mal eines gemaitfamen Jobes fterben mürbe. 3n den (extern fahren feines íebens ¿og er ftd) aufs 2anb jururf, und lebte ba in pßiiofopßifcher 3^uf)c im Umgänge mit den Sdifienfcßafteiu 3u berfeiben Seit lebte auch ty ompe juê, nur ¿mei Sfaßre jünger als Cicero, aber oon ganj anbrer 2lrt. Söenn Sicero feine ganje Grßre barein felgte, alé der erfte Svebner ¿u glanjen und für einen pßiiofopßifcben £opf ¿u gelten, fo moüte bagegen ^ompejus den 3\ußm haben, ein großer gelbßeri* ¿u fepn, und über 9\om ¿u gebieten. Söirdid) hat er auch mehrere fef)r glücflicße Kriege geführt, namentlid) den rielen ©eeráttbereien ein @nbe gcmad)t, melche die Söemoßner der ©übfüfte $lein ? Slfiens bamals unge? fepeut auf dem mitteííanbifd;en Soïeere triebenr und feine gclbjüge hatten ihm rielen 0\ußm und großen Skeichtßum oerfd)afft. 2lber um über üvom ¿u gebieten, f)atte er entmeber bofer fepn, ober größere Jálente hüben muffen; beim er mar unentfeßioffen, ftrebte angftlid) nach der Söolf’Sliebe, und nahm baßer ¿ur 58erftellung oft feine Suffud)t. 25aßer mürbe er oon einem Sdîanne geftürjt, der nad) reiflicher Ueberlegung jeberjeit offen ßanbelte. Und fo ist es ja immer, daß der g er abe ft e 28 eg am elften und ftd)erften juin giele füßrt. Sdiefer größere 93?ann mar Julius €üfar, ein uttoer? gleichlicher £opf* @r mar 6 Jjaßre jünger als ^ompejus, und ßütte Üvont bei feinem außerordentlichen Sperjlanbe red;t glücflich machen fonnen, menn er nicht einen grünjenlofen (Sßrgeis befeffen

2. Theil 1 - S. 210

1827 - Leipzig : Fleischer
210 loten, dem Dctaviuö fc^r jur gelegenen Seit, bas £cbet> und die* fer verlangte nun triumphirenb in 9iom einjichen ju bürfen , ob er ftd; gleid; mdhrenb beü @cfed;t£ vcrfrod;en hatte. ©er ©enat fci>tug co ii)m aber runb ab, und der gefranftc Octavius» nahm ftd; nun fefi vor, ftd> jur gelegenen Seit an dem ©enate emppnbs lid; $u rdd;en. Slntonius war inbeffen mit unfaglicfcn Sßefdjmcrbcn über die Sllpen nad; ©allicn geflohen, mo Scpibuö ©tatthalter mar, und hatte burd; feinen flaglid;en Stuf^ug und viele Bitten die ©olbaten beifetben bemogen, ftd; für if;n ju crfldrctn Soiit ihnen ging ec nun miebec nad; Italien ¿urücf, gcrabe auf 3iom to$* Sn bcc erften 23cftürjung ernannte man hier den Octavius ¿um Selöherrn, und er ¿og gegen Slntonius aus. 33om Säger auö verlangte er, man foöe ihn ¿um ßonful ernennen, £>a ihm ba$ aber abgefd;lagcn mürbe, fo geigte er, baf er nid;t mehr bcc dotann fet;, bcc ftd; etmaö abfd;lagcn liefe* (£r fcl;rte fd;ned um, ¿og mieber in 9iom ein, und — mürbe nun ¿um Qonful ers mdi;tt* Seht ging er auf$ 9?eue auf den Slntoniuö und Sepibud lo$. ©ie trafen bei Bologna ¿ufammen, und — lieferten eine ©d;lad;t? Äeincsmegül fonbern fte vertrugen ftd;, und trafen die Sscrabrcbung, ba$ ganje romifd;c Sieid;, mie einft ^ontpejuö (Eraffus und Gdfar, unter ftd; ¿u theilcn. £>ie ©olbaten, benen fte den faubern ^letn vortrugen, und für ii;rc 93cil)ü(fe ad;tjcl)n ©tdbtc mit aden bajugehorigen Dörfern und £anb(;dufcrn vers fprad;en, jubelten laut, und verfprad;cn, ftd) ¿u 2ldem braud;en ¿u laffen. Um ba$ notfige ©elb ju erhalten, mürbe befd;lojfen, Slcd;tung$lifen, mie unter ©pda, ju verfertigen. Seber fcf;rie6 die auf, meld;e ihm verhaft maren; baf man befonberü die Sieis d;cn baju mdf;ltc, verftanb ftd; von fclbft* ©ie fodten hinge* rid;tct, und if;r Vermögen ihnen genommen merben. Slntoniuö verlangte vor Slden (Eicero’S £opf. £>ctaviu$ miberfprad;: „uns moglid;! den fd;dbc id; mie meinen ^Satcr I'7 —■ „2baö fommt barauf an," antmortete Slntonius, „bu l;ad ja aud; beinen 93or* munb, und id; l)töc meinen £>hcim aufgefdjjricben." — „Und ich," rief Sepibus, „gar meinen eignen 33ruber!" ©o mufte alfo Oetavius nad;gcbcn, und (¿ieero’ü Sob mürbe befd;(offen, mcil ec einige Sieben gegen Slntoniuü gehalten hatte»

3. Theil 1 - S. 213

1827 - Leipzig : Fleischer
213 Sebt crfldrten die Sriumoiren, die Sichtungen wdwn been* bi^ und nun erft atmeten biejenigen frei auf, die m>h am £e* den waren, $)ann reifte Slntoniüs und Octaoian naef) ©ried;cn= lanb ab, um die bftlidftn £dnbcr be$ rbmiftben Üicidjö den Sütbr* bern bc$ Safars ju entreißen. £>iefc Ratten inbeften Seit gehabt, jtd; aile biefe £dnbcr ju unterwerfen. 25ei jcbcc ©elegcnbcit zeigte 35rutu$ einen fo milbcn, mcnfcl)eufrcunbiid)en «Sinn, und eine fo grofte Uncigennübigfcit, baft man wirflid; red;t bebauern muft, baft feine unüberlegte grcifjcitelicbe ic;n ¿u jener Sdmnbtbat l)in= geriften ^atte. 911$ er nod) in Jxleinssiftcn war, tyciftt c$, faft er cinft be$ dtad)t$ in tiefer Sinfamfcit in feinem gelte. Sc fonntc nid;t fdftafeiu die ungewiftc bcbenflidje gufunft bcunrus Iftgte fein ©emütf). Sine 2ampe erleud)tete ba$ gelt nur fd;wad). £>a ^ortc er ploiftid> ein ©eraufd). Sr wanbte ftd;, und fal) mit ©raufen eine riefenljaftc ©eftalt not ftd; fteijen, und il)n wilb anftieren. „2öet bift bu?" fd)tie 23rutu6 auf: „ein ©ott ober ein Üdtcnfd)?" — „Sd; bin bein bbfer ©cift [" ant* wortete ba§ Ungetl;um mit l)ol)ler Stimme; „bei fthiüppi fiebft bu niid) wieber!" — 33alb barauf fam e$ bei ftu; itippi, einer Stadt in 93tacebonicn, ju einet Sd;lad;t, die jwei Sage bauerte Slm erften Sage wurbcgafftu$ oomslntonius gefdftagen, oerjweu fette an feinem ©lud, und ließ ftd; non einem feiner Sreigclaffcs nen den Siopf abfdftagcn. Sbieber ein S3ctfpicl ju der 2&abrbcit, baft der Sdtenfd; erft dann untcrgcl;t, wenn er an ftd; felbft oers jweifclt; benn 23rutu$ $gtte an dem Sage geftegt, und fam eben- feinem greunbe ju Jpülfe, al$ biefer ade$ verloren gab. Sn bet folgcnben 9tad)t erfdften dem 93rutu§, fagtman, bas ©cfpenft wieber, it)n ftumm angrinfenb, und baran erfannte er, haftet faden würde. St>ie 0d;lad;t fiel für il)n unglüdtid; au$; er fab feine beften ftteunbe’um ftd; herum faden, und wdre felbft gcfan= gen worben, batte ftcb nicht einet feiner greunbe für ihn aud* gegeben, und tl;m babureb Seit oerftbafft, ficb ju reiten. S)en* nod; würde er wieber oon den §einben umringt. Sr bat eis nen greunb, iftm ba$ ©ebraert öorjubalten; dann ftürjte er ficb mit ©ewalt hinein. S5ei der Sfteilung be$ romiftben 9faid;§ unter die Sriums piven battm ficb Octaoius und Slntoniud am beften bebaebt.

4. Theil 1 - S. 220

1827 - Leipzig : Fleischer
220 gucöcffebren fa^en, ergaben fíe рф dem Octabiu^. £>affelbe traten bis 2anbfolbaten, пафьет аиф fíe поф 7 Sage t>ei*? gebend auf Slntoniuë getrautet batten, und fo fab рф nun ¡Octamué Ьисф fein ©lücf und die 9ftutblopgfeit feineê geinbeê gum фогт beë u6шífфen fkeid;ö erhoben. Sintoniuê fob ínbeffen ooll Sberjweifíung паф Síegppten, und fc^iefte mit beu Cleopatra ©efanbte mit bemütbigen Sin* tragen an Octaoiuë, der ihnen gar тфг einmal antwortete, der Cleopatra aber ganj t>etmlic(> fagen lief, er würde il)v gnábig fepn, wenn fíe den Síntoníuo фт auéliefern wollte. £)aë tí)at fíe jwar тфг; aber sie würde Гадпф faitee gegen ihren b2iïann, und wäre feiner gern loé gewefen. Crff im folgenben 3abcc rücfte ¡Octaoíué gegen Síegppten an. Sintoniuê fфicfte ihm die Síufforberung entgegen, рф mit фт im ßweifampf ¿u meffen; ober jener hotte nicht 2uft, fein i'eben der ©pife beê ©фтее* tes anjuoertrauen, und lief фт antworten: „willft bu fo gern fterben, fo giebt её ja genug Mittel und 2öege baju." Э£оф einen Язефф wollte Síntoniué тафеп; er ging feinem geinbe mit glotte und îanbbeee entgegen; aber beibe gingen р>д1е;ф gum ¡Dctaoiuê über, und dem ипд(исшфеп Söerlaffenen blieb тф1ё übrig alé рф паф Шерапьп’еп ¿и Я1иф1еп. _ Се fragte паф der Cleopatra. „2>ie," b^ß её, „bat рф umé i'eben ge* Ьгаф^ und ist fфon beerdigt. " Sie £Bal)rbeit aber war, daß fíe рф in einem großen 23egräbnißtburm, beit fíe рф für biefen galt bauen laffen, begeben batte. Slntoniuè war außer рф. „©aß id) Ь(ф oerlobren habe," rief er fфmerфф аиё, „be? trübt гшф шфо benn ¡ф folge bir; aber daß пмф eine ftrau ап 5d?uti) übertroffen bat!'' £0?it biefen Sdorten fließ er рф baë ©фтегг in den ieib, und wanb рф in feinem 23lute, bië Cleopatra фт fagen ließ, pe lebe поф, und пшпгфе фп ju feben. ©terbenb Ьгафге man ihn ju фг. S5ei feinem 5lnblicfe rang sie perjroeiflungëdott die фапье; фе ©ewiffen тофёе ihr fagen, daß pe an dem Sßerberben beë Slntoniuë ©фи1ь fep. Unter taufenb Üebfofungen ftarb er unter ihren Rauben. 3^ gog Octaoiuë in die ©tobt ein, ließ Cleopatra gefangen nehmen, eben alë ре рф егрефеп wollte, und ließ pe nun genau beroai феп. Cr befuebte pe felbft, und tl)at recht freunbm; gu ifyt, um

5. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 200

1815 - Leipzig : Fleischer
200 ter einander durch die glänzendsten Schau- und Fechter-, Ring- und Singspiele eingeweiht. Es erschienen auf Einmal 600 Maulthiere, ganze Schaaren Fußvolk und Reiterei. In der Thierhetze wurden 00 Elephanten und 600 Löwen aufgeführt, die alle erlegt wurden. Um nur auf einige Monate das Volk zu belustigen, ließ ein gewisser Scaurus (Schw,iegersohn Sullas) ein Theater mit 80,000 Sitzen bauen, da- auf 36o Seu- le>» ruhete, mit Marmor bekleidet, und mit 3ooo kost- baren Bildseulen und Gemälden besetzt war. Es hatte wohl Jahrhunderte halten können, wurde aber, nachdem es einige Monate gebraucht war, wieder abgebrochen. Ein anderer bauete zwei große halbe Theater, die man durch Maschinen nicht nur herumdrehen, sondern auch auseinander und aneinander rücken konnte. Auch wurden die Bühnen mit den kostbarsten Purpurdecken gegen die Sonne überzogen, und zur Erfrischung der Zuschauer • ließ man wohl auch, mittelst Wasserkunst? einen feinen Skanbregeu von Wein und zum Theil wohlriechendem Wasser sprühen. Selbst der hochgepriesene Kaiser Tra jan ließ Schau- und Fechterspiele von 1 2 5 Tagen hintereinander halten, bei welchen 10,000 Fechter und noch mehr wilde Thiere ihr Leben verloren. — Und das war eiu Weltweiser — ein Menschenfreund! Beim Antritte eines vornehmen Amtes konnte keiner ein Gastmahl unter 80,000 Thaler geben. Bei einem solcher Gastmahle kosteten blos die Rosen aus Aegypten 10,000 Thaler. Der berühmte Julius Casar hielt

6. Theil 1 - S. 196

1839 - Leipzig : Fleischer
196 traf, der die Ehre, der erste Feldherr Roms zu seyn, keinem Andern lassen wollte. Indessen war Sylla von Rom nach Nola in Campanken gegan- gen, wo die Legionen standen, die er gegen Mithradat führen sollte. Da erfuhr er, daß Marius seine Abwesenheit benutzt habe, im Ein- verständniß mit dem Tribun Sulpicius die Ernennung des Sylla zum Anführer im Politischen Kriege zu vernichten, und sich diese Bcfehlshaberstelle zuzueignen. Sylla versammelte seine Legionen, und erzählte, was in Rom geschehen sey. Da riesen Alle: „sey nur un- verzagt, und führe uns nach der Stadt!" Sogleich brach Sylla auf; vergebens kamen mehrere Gesandtschaften ihm entgegen, und baten, nicht weiter vorzurücken. Er versprach zwar, stehen zu bleiben; doch sobald die Gesandten fort waren, rückte er schnell bis an die römischen Thore. Hier fand er Widerstand; da befahl er, die nächstgelegenen Hauser in Branv zu stecken; er selbst ergriff eine Fackel, und schritt den Soldaten voran. So drang man stürmend in Rom ein. Nicht lange, so kamen Marius und Sulpicius mit eilig zusammengerafften Soldaten den Eindringenden entgegengestürzt. Schon singen die Syl- laner an zu wanken; da ergriff Sylla eine Fahne, und führte seine Soldaten wieder vor, die endlich die Marianer in die Flucht schlugen. Während nun Marius und Sulpicius schnell Rom verließen, besetzte Sylla die Stadt, hob alle Gesetze des Sulpicius wieder auf, stellte die Macht des Senates wieder her, und ließ durch den Senat den Marius und dessen vornehmste Anhänger in die Acht erklären. Der Erste, an dem die Acht vollzogen wurde, war Sulpicius. Man ent- deckte ihn in einem Landhause versteckt, und ermordete ihn. Glück- licher entkam Marius, obwohl erst nach unsäglichen Gefahren. Zunächst war er eine Zeit lang zu Schiffe an der Küste umhergeirrt, dann wieder gelandet, und hatte eine Nacht schlaflos in einem Gebüsche zugebracht. Dann trieb ihn die Angst wieder auf ein Schiff. Da er aber vor Hunger ganz ermattet war, so redeten ihm die Schiffer zu, wieder ans Land zu steigen, um etwas Speise zu genießen. Während er dies that, segelten die Schiffer davon, verlassen von Allen, verbarg er sich in Gebüschen und Gräben, bis er zu der Hütte eines alten Mannes kam, der Mitleiden mit ihm hatte, und ihn in einem Erd- loche, das er mit Reisern und Schilf zudeckte, verbarg. Indessen mußte doch sein Aufenthalt verrathen worden seyn; denn Marius vernahm den Ruf mehrerer Männer, die dem Alten Schuld gaben, daß er den geächteten Marius gewiß bei sich verborgen halte. Jetzt sprang der Mann, der so oft dem Tod ins Auge gesehen und größe- ren Gefahren getrotzt hat, in einen schilfigen Sumpf, und tauchte unter bis an den Kopf. Aber man entdeckte ihn doch, zog ihn her- vor, und brachte ihn nach der nahegelegenen Stadt Minturnä. Der

7. Theil 1 - S. 198

1839 - Leipzig : Fleischer
198 während Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm stand. Der Senat versprach, den Cinna wieder als Consul anzuerkennen; dagegen bat er, daß Cinna Niemand am Leben bestrafen wollte, wor- über sich dieser aber nicht bestimmt erklärte. Darauf beschlossen er und Marius, daß alle Syllaner in Nom getödtet werden sollten. Jetzt hielten sie ihren Einzug, Marius an der Spitze von 4000 Illyriern, die den Auftrag hatten, Alle niederzuhauen, deren Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald sie eingezogen waren, ließen Cinna und Marius die Thore schließen, und das Morden begann. Der Consul Octavius wurde auf seinem Amtssessel niedergehauen, und gleiches Schicksal hatte eine große Zahl der ausgezeichnetsten Männer; Andere gaben sich selbst den Tod. Fünf Tage und fünf Nachte lang wahrte das Morden; Nom schwamm in Bürgerblut, und die Illyrier wütheten so fürchterlich, daß ihnen nicht mehr Einhalt gethan werden konnte, und Cinna genöthigt war, sie in der Nacht überfallen und sämmtlich niederhauen zu lassen. Zuletzt ernannten sich Marius und Cinna selbst zu Consulen. Aber schon hatte der alte Marius sein ^^^/^Zies erreicht. Seine Unruhe vor der Rückkehr des Sylla, mehr wohl ,die Qualen seines Gewissens, führten ihn zur Trunksucht, durch ex ’rein Leben abkürzte.. Er starb noch in demselben Jahre, 86. r ^ ^ Wahrend dessen chatte Sylla den Krieg gegen Mlthradat (87 — 85) glorreich geführt. Er fand in Griechenland ein zahlreiches Heer des Königs unter des Archela o s Anführung, für den die leicht- sinnigen Griechen Parthei genommen hatten, so daß Sylla mit seinem kleinen Heere gegen die vereinte Macht von Klein-Asien und Griechen- land kämpfen mußte. Er drängte darauf seine Feinde bis nach Attika zurück, und belagerte Athen und den Hafen Peiräeus, wohin Archelaos seine Macht zusammengezogen hatte. Aber beide Plätze vertheidigten sicss hartnäckig, obgleich bald eine so gräßliche Hungersnoth darin herrschte, daß selbst Leichen verzehrt wurden. Endlich erspähte man (86) eine unbewachte Stelle in der Mauer; man erstieg sie in einer dunkeln Nacht, und bemächtigte sich so der Stadt. Nun wurde sie gänzlich ausgeplündert und unter den Einwohnern so fürchterlich ge- metzelt, daß das Blut in Strömen floß. Sylla war Willens, die ganze Stadt zu zerstören; nur die flehentlichsten Bitten konnten ihn davon abbringen. Später wurde auch der Peiräeus erstürmt. Arche- laos selbst war entkommen, und hatte sich an die Spitze eines Neu- angekommenen Heeres gestellt, dem Sylla nur eine Heine Macht ent- gegenstellen konnte. Dennoch wagte er eine Schlacht bei Chäronea in Böotien. Zwar gewann er einen entscheidenden Sieg, aber schon rückte ein andrer Feldherr des Mithradat (Dorylaos) mit einem zahl- reichen Heere herbei. Es kam zur Schlacht bei Qrchomenos in Wöotten. Schon fingen die Soldaten des Sylla an zu weichen. Da

8. Theil 1 - S. 199

1839 - Leipzig : Fleischer
199 sprang er vom Pferde, ergriff eine Fahne, und stürzte sich, indem er rief: „hier will ich sterben! Fragt man euch, wo ihr euern Feldherrn gelassen habt, so sagt: in der Schlacht bei Orchomenos!" an der Spitze seiner Leibwache in die Feinde, und — siegte. Dann überfiel er das feindliche Lager, wo 49,909 Feinde niedergemetzelt wurden. Diese wiederholten Siege des Sylla stimmten den Mithradat zum Frieden, den auch Sylla wünschen mußte, da die Borgange in Rom seine Gegenwart nöthig machten. Mithradat erhielt den Frieden unter der Bedingung, daß er alle Eroberungen herausgebe, sich mit Pontos begnüge, und Geld und Schiffe liefere. Aber schon zeigte sich dem Sylla ein neuer Feind. Valerius Flaccus, der an des Marius Stelle zum Consul ernannt war, hatte ein Heer nach Griechenland geführt, um den Mithradatischen Krieg zu führen, da die Marianische Parthei den Sylla nicht anerkannte. Aber kaum war er gelandet, als er von seinem Legaten Fimbria er- schlagen wurde. Dieser machte sich zum Feldherrn, führte, wahrend Sylla den Frieden mit Mithradat abschloß, sein Heer nach Klein- Asien, und verheerte Ilium (das alte Troja), das er gänzlich zerstörte, und dessen sammtlicke Einwohner er niedermetzeln ließ. Aber jetzt erschien Sylla als Rächer, und umschloß des Fimbria Lager mit einem Graben. Dieser verlor den Muth, sich zu retten, und gab sich selbst den Tod, worauf alle seine Soldaten zum Sylla übergingen. Während dessen war Cinna ermordet worden. Er hatte ein Heer nach Griechenland führen wollen, um den Sylla zu bekriegen. Da die Soldaten sich aber der Einschiffung widersetzten, und Cinna Gewalt gebrauchen wollte, entstand ein Aufru.hr, bei dem Cinna er- schlagen wurde. Nachdem Sylla in Klein-Asien ungeheure Summen erpreßt, und die Schatze der griechischen Tempel in Delphi, Epidauros und Olympia geraubt hatte, setzte er nach Italien über, wo sich der junge Pompejus an ihn anschloß, und ihn als Imperator begrüßte. Die Marianische Parthei, an deren Spitze der junge Marius und Sertorius standen, schickte ihm mehrere Heere entgegen, die aber theils zu ihm übergingen, theils zurückgeschlagen wurden. Sertorius ging nach Spanien über, wo er noch ferner das Haupt der Marianer blieb. Der junge Marius hatte sich nach einer verlorenen Schlacht in Pränefte eingeschlossen; hier wurde er bei der Einnahme der Stadt, als er eben durch einen unterirdischen Gang entfliehen wollte, erschlagen, und Sylla ließ Pränefte zerstören, alle männlichen Ein- wohner (12,900) niederhauen, und schenkte bloß den Weibern und Kindern das Leben. Andere Städte, die sich ihm widersetzten, hatten dasselbe Schicksal. Dann zog Sylla (82) nach einer mörderischen Schlacht vor den Thoren Roms in diese Stadt ein. Er versammelte sogleich den Senat in dem Tempel der Bellona; nahe dabei war eine

9. Theil 1 - S. 204

1839 - Leipzig : Fleischer
204 zueilt, so ist es auch mit den Völkern. Nach außen zu erweiterte sich zwar der römische Staat noch immer mehr, aber ein unheilbarer Krebsschaden nagte bereits an seinem Herzen. Mit der alten römi- schen Größe war es nun aus. 26. Sertorius. Spartacus. Mithradat. Cice o. Pompe- j u s. Cäsar. (Serkoriuö in Spanien, von Pompejuö besiegt 72. Sclavcnkricg in Italien unter Spartacus 71. Seeräuberkrieg, durch Pompejuö beendigt, 67. Mikhradatischer Krieg 71 — 66. Luculluö Siege bei Kabira, Tigranocerta und Artapata. Fort- setzung und Beendigung des Kriegs durch Pompejus 66. — Cicero. Verschwö- rung deö Catilina 62. Julius Cäsar. Triumvirat des Cäsar, Pompejus und Crassus 60. Cäsar in Gallien. Ariovist. Cäsar am Rubicon. Bürgerkrieg zwi- schen Casar und Pompejus. Schlacht bei Pharsaloö 48. Deö Pompejus Tod. Cäsar in Aegypten. Schlacht bei Thapsoö. Cato von Utica. Verbefferung des Calcndcrs. Sextus Pompejus in Spanien. Schlacht bei Munda. Ermordung Cäsarö 44.) Sylla hatte nicht vermocht, die Parthei der Marianer ganz zu vertilgen. Sertorius, einer der größten Feldherren aller Zeiten, hatte sich und die Trümmer derselben nach Spanien gerettet. Hier wurde er von einem syllanischen Heere angegriffen und so ge- drängt, daß er schon im Begriff war, das Land zu verlassen, und nach den kanarischen Inseln zu fliehen, als die Lusitanier (Portugiesen) ihn einluden, ihr Anführer gegen die Römer zu werden. Mit ihnen drang er wider ihn in Spanien ein, und behauptete sich gegen die Feldherren, welche Sylla gegen ihn sandte, indem er große Schlachten, denen sein kleines Heer nicht gewachsen war, vermied, und mit großer Geschicklichkeit einen kleinen Krieg gegen die Römer führte. In seinem Lager fand man Klein-Rom; denn er hatte aus den Verständigsten einen Senat von 300 Personen gebildet. Nach Sylla's Tode war, da seine Fortschritte Besorgnisse erregten, ein neuer Feldherr, der junge Po mp ejus, gegen ihn geschickt worden. Aber Sertorius blieb in Kriegslisten unerschöpflich, nach erlittener Niederlage selbst noch furcht- bar, und bald verzweifelte man, ihn besiegen zu können. Zuletzt wurde sogar ein Preis auf seinen Kopf gesetzt. Vielleicht war es die dadurch für ihn entstehende Unsicherheit des Lebens, die ihn härter und mißtrauisch gegen seine Untergebenen machte, und dadurch wieder verlor er die allgemeine Liebe seiner Soldaten. Darauf bauend brachte 72 sein Unterfeldherr Perperna, der nach dem Oberbefehl lüstern war, eine Verschwörung gegen den großen Mann zusammen, und übernahm die Ausführung des Bubenstücks. Er lud ihn zu einem Gastmahl ein, besetzte das Haus mit Bewaffneten, und wahrend der Traulichkeit und der Freude des Mahls sielen auf seinen Wink drei

10. Theil 1 - S. 205

1839 - Leipzig : Fleischer
205 Verschworene über den Feldherrn her, und stachen ihn nieder. Aber der Nichtswürdige erreichte seinen Zweck nicht. Kaum vermochte er den allgemeinen Unwillen über die That durch Geschenke und Ver- heißungen einigermaßen niederzudrücken. Bald darauf wurde Perperna von Pompejus geschlagen, und auf der Flucht gefangen. Er hoffte sein Leben dadurch zu retten, daß er die Brieftasche des Sertorius, die über dessen Verbindungen mit vielen angesehenen Männern in Rom Aufschluß geben konnte, dem Pompejus auslieferte. Aber dieser dachte so edel, alle Briefe ungelesen zu verbrennen, und ließ darauf den elen- den Perperna niederstechen, damit er durch mündliche Angaben Keinem mehr schaden könne. Nach seinem Tode hielt es nicht mehr schwer, Spanien zu beruhigen. In dem folgenden Jahre 71 wurde Rom wieder durch einen Sclavenkrieg in Schrecken gesetzt. Spartacus, ein Thracier, der als Kriegsgefanger in einer Fechterschule in Capua eingeübt wurde, vermochte 74 andere Fechter mit ihm zu entfliehen. Diese starken, verwegenen Menschen, brachen aus, bewaffneten sich mit dem, was die Gelegenheit bot, und erhielten von allen Seiten Zuwachs. Noch stär- ker wurde der Zulauf, nachdem sie über die gegen sie ausgeschickten Truppen Siege erfochtew hatten. Mit dem Erfolge wuchs ihre Kühn- heit; das ganze südliche und mittlere Italien wurde ausgeplündert, und Rom zitterte vor der nahen Gefahr. Spartacus, dem die Frei- heit über alles ging, schlug den Sclaven jetzt vor, sich bis zu den Al- pen durchzuschlagen; dann könnte Jeder nach seiner Heimath zurück- kehren. Ein Theil schloß sich ihm an, Andere zogen vor, ihre Raub- züge durch Italien sortzusetzen. Schon war Spartacus über Rom hinaus bis nach Oberitalien gekommen, da verlegte ihm ein römisches Heer den Weg. Dies bewog ihn umzukehren, und den Schrecken nach Rom selbst zu tragen. Noch nie war diese Stadt in solcher Gefahr gewesen, als jetzt, wo 120,000 wilde Sclaven sich ihr näherten, und kein römischer Feldherr den Oberbefehl übernehmen wollte. Endlich entschloß sich Licinius Crassus zu dem gefährlichen Geschäft. Spar- tacus gab seinen Plan auf Rom auf, und kehrte nach Unteritalien zurück. Hier erlitten die Sclaven zwei große Niederlagen; Spartacus selbst fiel, 40 — 60,000 wurden erschlagen, 6000 ans Kreuz genagelt. Nur ein kleiner Haufen war entronnen, und irrte umher. Als sie sich nach Oberitalien zogen, um über die Alpen zu entkommen, fielen sie dem Pompejus in die Hände, der eben aus Spanien zurückkehrte, und wurden sämmtlich niedergehauen. Da rühmte sich der stolze Mann: den Sclavenkrieg mit der Wurzel ausgerottet zu haben. Vier Jahre darauf hatte Pompejus, einer der größten Män- ner jener Zeit, edelmüthig, tapfer, frei von Blutdurst und Grausam- keit, aber eitel, ehrsüchtig und nicht ohne Verstellung, Gelegenheit, sei-
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